Eure Heiligkeit,
Ihr historisch bedeutsamer Besuch in der Synagogengemeinde Köln hat uns tief beeindruckt und mit Dankbarkeit erfüllt. Die Mitglieder der jüdischen Gemeinde Kölns, denen wir seit Beginn unserer Arbeit im Jahre 1958 in besonderer Weise verbunden sind, fühlen sich durch Ihre von Herzen kommenden Worte in der Synagoge verstanden und in ihrem Bestreben gestärkt, das während der Zeit der Nazi-Diktatur ausgelöschte Gemeindeleben in einem demokratischen Deutschland weiter aufzubauen.
Auch für die christlichen Mitglieder unserer Gesellschaft – der mit Abstand größten dieser Art in Deutschland – bedeuten Ihr Besuch und Ihre Ansprache Stärkung und Unterstützung. Gemeinsam mit Politikern, Wissenschaftlern, Künstlern und Autoren – zu unseren Gründungsmitgliedern gehört Heinrich Böll – bemühen wir uns um gegenseitige Verständigung als Basis einer tragfähigen Partnerschaft, die das gesellschaftliche und kulturelle Leben der Stadt durch den Austausch zwischen den verschiedenen Religionen bereichert.
Dass Sie in Ihrer bedeutsamen Rede unsere Arbeit ausdrücklich gewürdigt haben, ermutigt uns, weiterhin nach Kräften den Dialog zwischen den unterschiedlichen Lebenswelten zu fördern. In diesem Herbst werden wir mit christlichen und jüdischen Theologen (u. a. Kardinal Lustiger) in drei großen Veranstaltungen die Erinnerung an die Versöhnungsdokumente der christlichen Kirchen neu beleben (nostra aetate).
Wir freuen uns, dass wir uns dabei Ihrer Zustimmung sicher sein können und verbinden unseren herzlichsten Dank mit der Hoffnung, dass Sie auch in Zukunft unsere Tätigkeit für Ökumene und interreligiöse Achtung hilfreich begleiten.
Ihr Besuch anlässlich des Weltjugendtages 2005 wird uns unvergessen bleiben.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender