in dem die Notwendigkeit für eine umfassende Antisemitismusprävention und -intervention im Sozialraum Schule von Gebauer und Prof. Jürgen Wilhelm, Vorsitzendem der Kölnischen Gesellschaft, betont wurde.
Kürzlich kam es zu einem Treffen mit Schulministerin Yvonne Gebauer, bei dem wir uns über Maßnahmen gegen Antisemitismus an Schulen austauschten.
Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass Schule ein Ort ist, an dem Antisemitismus zu Tage tritt, aber auch bekämpft werden kann. Neben antisemitischen Angriffen im öffentlichen Raum erreichen uns auch immer wieder Berichte über Schülerinnen und Schüler, die an ihren Schulen antisemitische Diskriminierung erfahren und infolgedessen ihre Schulen mitunter verlassen haben. „Du Jude“ als Beschimpfung gehört auf vielen Schulhöfen leider zum Alltag.
Frau Ministerin Gebauer hob hervor, dass antisemitische Tendenzen in keiner Form in Schulen geduldet werden. Aus diesem Grund gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen, die das Schulministerium bereits gegen Antisemitismus ergriffen hat. Hierzu gehört beispielsweise die am 08. November 2019 von ihr unterzeichnete Kooperationsvereinbarung mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf „zur Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Antisemitismus in nordrhein-westfälischen Schulen“. Zukünftig wird eine an die „Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit – Beratung bei Rassismus und Antisemitismus“ (kurz SABRA) abgeordnete Lehrkraft u.a. Schulen in ihrem Handeln gegen Antisemitismus beraten und unterstützen.
Darüber hinaus lässt das Schulministerium durch das Georg-Eckert-Institut Schulbücher hinsichtlich des Umgangs mit Antisemitismus überprüfen.
Hierzu wurde ein umfangreicher Fragenkatalog mit Blick auf eine unangemessene Darstellung des Judentums und der jüdischen Geschichte entwickelt. Der Katalog wurde durch die Antisemitismusbeauftragte des Landes, Frau Leutheusser-Schnarrenberger, sowie durch den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland überprüft. Anhand des Katalogs hat das Georg-Eckert-Institut mit der Erfassung der Inhalte aller relevanten Schulbücher bereits begonnen.
Bei diesem Treffen schlug Herr Wilhelm als weitere mögliche Maßnahme ein Modelprojekt vor, das den o.g. Themenbereich für die Schulen in Köln im Besonderen und in Nordrhein-Westfallen im Allgemeinen genauer unter die Lupe nimmt. Teil dieses Projekts soll eine zielgerichtete Befragung von Schulen in Köln und NRW zu ihren Erfahrungen sein, auf deren Basis vielgliedrige Gegenstrategien entwickelt werden könnten.
Frau Ministerin Gebauer freute sich über unsere Initiative und versprach eine Prüfung der Projektidee.