Newsletter Januar 2022

Soeben wurde der erste Newsletter für das Jahr 2022 versendet. Wie immer informieren wir Sie hier über bevorstehende Veranstaltungen und teilen mit Ihnen neue Bucherscheinungen, spannende Podcasts sowie Zeitungsartikel.

Sie können den Newsletter hier lesen.

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Mitglieder der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit,

wir wünschen Ihnen ein frohes neues Jahr! Zugleich wissen wir, dass auch im Jahr 2022 einiges zu tun und vielen Problemen zu begegnen sein wird. Wir sehen uns hierfür, auch dank Ihrer Unterstützung, gut aufgestellt, zumal wir im vergangenen Jahr unser Angebot deutlich ausbauen konnten. Wir haben eine Vielzahl unterschiedlichster Formate durchgeführt, entwickeln diese fortlaufend weiter und werden auch in Zukunft entschieden gegen Antisemitismus, Rassismus und verwandte Phänomene sowie allgemein gegen antidemokratische Tendenzen in unserer Gesellschaft einstehen.

Die Notwendigkeit hierfür wird uns tagtäglich vor Augen geführt. Erst vor kurzem machte ein Oberfeldwebel der Bundeswehr damit Schlagzeilen, dass er die ihm unterstellten Soldaten offen zum militärischen Widerstand gegen die Covid-19-Maßnahmen der Bundesregierung aufforderte und damit drohte, die Leichen missliebiger politischer Gegner „auf den Feldern“ zu zerstreuen. Immer wieder werden ähnliche Bestrebungen rechtsextremer Netzwerke in Armee und Polizei bekannt, etwa im Rahmen des sogenannten Hannibal-Komplexes oder der Drohschreiben des „NSU 2.0.“ Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch der mutmaßliche, rassistische Mord an Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeiwache, der sich vor wenigen Tagen zum 17. Mal gejährt hat. Wie gefährlich der Rassismus sein kann, erfuhren vor zwei Jahren auch drei Jugendliche, die in Köln mit Musik am Rhein feierten, bis der ehemalige Kölner CDU-Politiker Hans Josef Bähner sie rassistisch beleidigte und mit einem Revolver auf sie schoss und nur durch Zufall keinen von ihnen tötete.

Im Januar jährten sich darüber hinaus zwei Ereignisse, die den meisten von Ihnen im Gedächtnis geblieben sein dürften: Die islamistischen Anschläge in Paris auf die Redaktion des Satire-Magazins Charlie Hebdo am 07.1.2015 sowie der ebenfalls islamistische und zudem antisemitische Anschlag auf einen jüdischen Supermarkt zwei Tage später. Beide Taten blieben nicht die einzigen, die uns nach wie vor an die Gefahr erinnern, die vom Islamismus für eine demokratische Gesellschaft im Allgemeinen und für Jüdinnen und Juden im Besonderen ausgeht.

Eine andauernde, ungleich größere Mahnung alles in unseren Möglichkeiten Liegende zu unternehmen, um Antisemitismus entgegenzutreten, ist selbstverständlich auch der anstehende Holocaust-Gedenktag am 27.01., an dem vor 77 Jahren das Konzentrationslager Auschwitz befreit wurde. Insbesondere den gesellschaftlichen Stimmen, die mit jedem Jahr lauter danach verlangen, der Shoah weniger Aufmerksamkeit zu widmen, ist entgegenzuhalten, dass der einzige Schutz gegen neue Menschheitsverbrechen in der Verankerung eines würdigen Erinnerns und der kontinuierlichen Arbeit gegen entsprechende Ungleichheitsideologien und ihre politischen Vertreter besteht.