Newsletter September 2022

Hier können Sie den aktuellen Newsletter für September 22 lesen.

Liebe Mitglieder und Interessierte,

mit dem August ging nicht nur der lange Sommer langsam zu Ende, sondern auch die beiden Entlastungsmaßnahmen, die viele Menschen am meisten gespürt haben. Das 9-Euro-Ticket und der sogenannte Tankrabatt mögen umstritten gewesen sein, im Portemonnaie machten sie sich aber auf jeden Fall bemerkbar. Nun kostet eine Bahnfahrt von Köln nach Düsseldorf wieder mehr als ein deutschlandweit gültiges Monatsticket zuvor und nachdem für viele bereits die Abschläge für Gas und Strom gestiegen sind, steigen die Spritpreise ebenfalls sprunghaft an.

Zeiten wirtschaftlicher Not waren dabei immer schon „gute“ Zeiten für Demagogen, die einfache (Schein-)Erklärungen für komplexe politisch-soziale Zusammenhänge fanden. Wo solche unter komplexen Welterklärungen mit Schuldzuschreibungen gegen einzelne vermeintlich Verantwortliche einhergehen, ist erfahrungsgemäß der Antisemitismus nicht weit.

Daher bleibt zu hoffen, dass die Protestbewegungen gegen die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der aktuellen Krise, die sich bald bilden mögen, keine rechtsradikal gesteuerten und auf billigem Populismus beruhenden Proteste sein werden, sondern zumindest die besonnene Seite eines friedlichen Protests entschieden gegen jedwede Form des Antisemitismus in ihren Reihen vorgehen wird.

Bürgerschaftliches Engagement gegen als Missstände empfundene politische, soziale und gesellschaftliche Verhältnisse ist hingegen zu begrüßen – und für die Kölnische Gesellschaft durchaus auch auszeichnungswürdig. Wir freuen uns, am kommenden Donnerstag, den 15.September, unseren diesjährigen Giesberts-Lewin-Preis an den Verein EL-DE Haus zu verleihen, dessen Begründerinnen und Begründer eine entscheidende Rolle bei der Einrichtung des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln und damit in der Auseinandersetzung mit dem NS-Unrecht vor Ort gespielt haben. Bis heute engagiert sich der Verein vielfältig für eine zeitgemäße und aufrichtige Erinnerungs-und Gedenkkultur sowie gegen Antisemitismus und Rassismus.

Auch die Preisträger der Jahre zuvor, der Lern-und Gedenkort Jawne gemeinsam mit Tamar Dreifuss und die Begegnungszentren der Synagogen-Gemeinde Köln in Chorweiler und Porz stehen in dieser Tradition des bürgerschaftlichen Engagements. Es freut uns sehr, dass auch die Bilz-Stiftung die wichtige Arbeit der Integrationsagentur des Begegnungszentrums Porz mit ihrem diesjährigen Preis ausgezeichnet hat. Wir gratulieren herzlich.

Wir würden uns freuen, Sie bei der Preisverleihung am Donnerstag und/oder bei einer unserer zahlreichen anderen Veranstaltungen der nächsten Zeit begrüßen zu dürfen. Informationen dazu und viel weiteres Wissenswertes finden Sie in diesem Newsletter.