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Vortrag: Auf der Suche nach dem gelobten Land – Jüdische Jugend in der Weimarer Republik
2. Dezember 2019, 19:30
Vortrag von Harald Lordick
Die jüdische Jugend der Weimarer Republik war in hohem Maße und mit weltanschaulich breitem Spektrum organisiert. Eine Vielzahl von Vereinen bot in dieser von Krisen gekennzeichneten Zeit ihren Mitgliedern Freizeit- und Bildungsangebote. Auch autonome Jugendbünde versammelten Jugendliche, die neue Lebens- und Arbeitsperspektiven suchten, nicht selten mit zionistischer Haltung. Gemeinsam war allen die Rückbesinnung auf die jüdische Tradition. Auch deshalb setzte sich in den Gemeinden die Erkenntnis durch, dass Jugendarbeit auch einen Ort braucht – der Ruf nach jüdischen Jugendheimen wurde laut.
Mit den zunehmenden Ausgrenzungserfahrungen in der nichtjüdischen Umwelt und der heraufziehenden NS-Herrschaft wurden die Heime, Vereine und Bünde Halt und Rückzugsorte. Überlebende der Schoah erinnerten Jahrzehnte später ihre jugendbewegte Zeit als eine nachhaltig prägende, rettende Phase ihres Lebens.
Harald Lordick ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Steinheim-Institut in Essen.
Eintritt: 3 EUR
Eine Veranstaltung der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Rahmen der Lehrhaus-Reihe.