der Bayerischen Räterepublik“. Vortrag von Simon Schaupp am Mittwoch, 08. Mai 2019, 19:30 Uhr in der JUDAICA der Synagogen-Gemeinde Köln, Roonstraße 50, 50674 Köln
Vor hundert Jahren stürzte eine revolutionäre Bewegung die deutschen Monarchien. In Bayern ging diese Bewegung noch weiter: Eigentum wurde umverteilt und eine Rätedemokratie eingeführt. Mit einem System von direkt gewählten Delegierten wollten die Proletarisierten ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Die Mehrzahl der führenden Köpfe in dieser Revolution waren Jüdinnen und Juden. Diese Tatsache wurde von der gegenrevolutionären Koalition aus Sozialdemokratie und Rechts-
extremen mit einem flammenden Antisemitismus aufgegriffen.
Der Vortrag skizziert zunächst am Beispiel einiger jüdischer Revolutionär*innen den Verlauf der Bayerischen Revolution und geht dann der zentralen Rolle des Antisemitismus bei deren Niederschlagung nach. Dabei liefert die weite Verbreitung des Antisemitismus bis in die Linke hinein eine mögliche Erklärung für die schnelle Wandlung Bayerns von einem Ort der Hoffnung auf einen freiheitlichen Sozialismus zum Geburtsort des Nazismus.
Simon Schaupp arbeitet als Soziologe an der Universität Basel. Er forscht zu aktuellen und historischen Fragen von Herrschaft und Widerstand. Von ihm erschien unter anderen das Buch „Der kurze Frühling der Räterepublik. Ein Tagebuch der Bayerischen Revolution“ im Unrast Verlag.
Eine Veranstaltung der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Rahmen der Lehrhaus-Reihe.
Eintritt: 3 EUR