Vortrag von Dr. Robert Becker am Donnerstag, 28.03.2019 um 19:30 Uhr in der JUDAICA der Synagogen-Gemeinde Köln, Roonstr. 50, 50674 Köln.
“Die Anfänge politischer und rassischer Verfolgung sowie die Shoah in Belgien“
Dr. Robert Becker, Vorstandsmitglied der Kölnischen Gesellschaft, hat ein Buch über „Die Kölner Regierungspräsidenten im Nationalsozialismus“ geschrieben, welches kürzlich erschienen ist.
In seinem Vortrag wird er nach einem inhaltlichen Abriss besonderes Gewicht darauf legen, inwieweit die drei NS-Regierungspräsidenten an der Judenverfolgung des Regimes mitgewirkt haben.
Während von dem ersten, Rudolf zur Bonsen, dazu wenig Spuren zu finden sind, war der zweite, Rudolf Diels, bevor er zum Regierungspräsidenten in Köln bestellt wurde, als Leiter des Geheimen Staatspolizeiamtes in Preußen am Aufbau des Verfolgungsapparats wesentlich beteiligt. Am stärksten war der dritte involviert, Eggert Reeder. 1940 zusätzlich zu seinem Kölner Amt als Militärverwaltungschef in Brüssel eingesetzt, war er Hauptverantwortlicher für die antijüdischen Verordnungen der Militärregierung. Auch an der Deportation der Juden aus Belgien ab August 1942 hatte er einen großen Anteil. Obwohl er von einem belgischen Kriegsgericht 1951 zu zwölf Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde, hat er bis zuletzt sein elementares Unrecht nicht einsehen wollen.
Dr. Robert Becker will mit seinem Vortrag das Versagen einer Funktionselite und ein weniger bekanntes Kapitel der Shoah in den Blick rücken.
Eine Veranstaltung der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Rahmen der Lehrhaus-Reihe.
Eintritt: 3 EUR