Aufruf zur Kundgebung gegen den geplanten Auftritt Roger Waters’ in der Lanxess Arena

Keine Bühne für Antisemitismus –  Kundgebung gegen den geplanten Auftritt Roger Waters‘ in der Lanxess Arena

Bundesweit wird aktuell über die geplanten Auftritte des Musikers Roger Waters gestritten. Dieser ist in der Vergangenheit mehrfach mit antisemitischen Aussagen und Inszenierungen aufgefallen. Immer wieder lässt er einen Ballon in Gestalt eines Schweines, das u.a. einen Davidstern sowie verschiedene Symbole des Kapitalismus trägt, über den Konzertbesuchern schweben und schließlich durch diese zerstören. Dabei ist die sogenannte „Judensau“ ein seit etwa 800 Jahren verbreitetes antisemitisches Bild. Waters ist zudem ein Fürsprecher der BDS-Bewegung, die sich für einen umfassenden Boykott Israels einsetzt und vom Bundestag 2019 als antisemitisch eingestuft wurde. In einem Interview relativierte er den Holocaust, indem er die Vernichtung des europäischen Judentums durch die Nazis mit der Politik des israelischen Staates gegenüber den Palästinensern verglich. Mehrmals unterstellte er der israelischen Regierung etwa in Form von Desinformations- und Schmutzkampagnen Einfluss auf die Politik anderer Länder zu nehmen – auch dies ein altes antisemitisches Stereotyp, das in der Behauptung einer jüdischen Weltverschwörung seinen Ursprung hat. Roger Waters nutzt in diesem Sinne seine Prominenz und Reichweite, um antisemitische Inhalte zu verbreiten. Dies ist nicht zuletzt deshalb gefährlich, weil Menschen während eines vordergründig unpolitischen Ereignisses wie einem Konzert mit antisemitischen Weltdeutungen in Kontakt kommen. Sie erleben diese unwidersprochen in einem Moment, in dem sie in besonderer Weise emotional angesprochen werden, im gemeinsamen Erleben mit Tausenden anderen Menschen. Der von der Bühne geäußerte Antisemitismus erweckt den Anschein, als sei er akzeptiert, eine Meinung unter vielen. Und er schließt an die laut Studien immer noch weitverbreiteten, zuweilen unbewussten antisemitischen Einstellungen vieler Menschen an. Antisemitismus wird so reproduziert und normalisiert. 

Es ist daher nur folgerichtig, dass nun vielerorts die Absage seiner Konzerte gefordert wird. Auch in diesem Jahr soll in Köln am 09. Mai in der Lanxess Arena einer seiner Auftritte stattfinden. Während sich ein Großteil des Kölner Stadtrats und auch zahlreiche andere Akteure gegen das Konzert ausgesprochen haben, verweist die Stadt auf ihre fehlende rechtliche Handhabe: In den Vertrag zwischen Waters Konzertveranstalter FK Scorpio und der Betreibergesellschaft der Lanxess Arena könne sie nicht eingreifen. Wir jedoch sind nicht bereit das geplante Konzert einfach hinzunehmen. Stattdessen rufen wir am Vortag, dem 08.05.2023, um 17.00 Uhr zu einer Kundgebung am Roncalliplatz auf, um gegen das geplante Konzert zu protestieren. Wir fordern die Betreiber der Lanxess Arena und FK Scorpio auf, das Konzert ihrerseits abzusagen. Wir halten es für unverantwortlich, mit Roger Waters einem Musiker eine Bühne zu geben, der sich immer wieder antisemitisch geäußert hat und dies absehbar auch weiterhin tun wird. 

Wir rufen die Zivilgesellschaft dazu auf, sich unserem Protest möglichst zahlreich anzuschließen. Antisemitismus darf nicht im Namen der Meinungs- oder Kunstfreiheit toleriert werden. Er ist unvereinbar mit einer pluralistischen Demokratie, die auch ihre Minderheiten schützt und sich für ein gesellschaftliches Miteinander fernab von Antisemitismus und jeglicher Diskriminierung einsetzt. 

Hier können Sie den vollständigen Aufruf als PDF-Datei einsehen.

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