Bereits in den 1920er Jahren entstanden Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. So waren es der Schriftsteller, Philosoph und Lehrer Martin Buber und der damalige Leiter des Freien Jüdischen Lehrhauses in Frankfurt am Main, Franz Rosenzweig, die gemeinsam mit christlichen Partnern den christlich-jüdischen Dialog suchten und förderten. Die im Jahr 1928 in den USA gegründete “National Conference of Christians and Jews” mit örtlichen Zweigstellen in zahlreichen US-amerikanischen Städten, diente schließlich als Vorbild für ähnliche Formate in Deutschland. Unter US-amerikanischer Ägide wurden ab 1948/49 dann die ersten Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gegründet. Sie sollten parallel zur Entnazifizierung auch zur Umerziehung der Deutschen beitragen.
Die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, zu deren Gründungsmitgliedern Ernst Simons, Hermann Pünder, Heinrich Böll, Paul Schallück, Wilhelm Unger, Kurt Hackenberg, Pater Dr. Willehad Eckert OP gehörten, entstand im Jahr 1958.
Mittlerweile zählt die Kölnische Gesellschaft mehr als 650 Mitglieder und ist damit die mitgliederstärkste der insgesamt 83 deutschen Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die im “Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit” verbunden sind.