Workshop „Erziehung im gesellschaftlichen Wandel. Weltoffenheit und Toleranz – was Kinder dafür brauchen“

Erziehung im gesellschaftlichen Wandel. Weltoffenheit und Toleranz – was Kinder dafür brauchen
Workshop mit Claus Koch

Globalisierung, Einwanderung, Kriege und Klimawandel machen heutzutage vielen in unserer Gesellschaft Angst. Eine zunehmende Anzahl von Menschen fühlt sich bedroht. Schnell entsteht dann das Bild eines gefährlichen und feindlichen Draußen. Verschwörungstheorien, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus gehören heutzutage wieder zum gesellschaftlichen Alltag.  

Um zu verstehen, wie Erziehung, gesellschaftlicher Wandel und das Gefühl, bedroht zu sein, ineinandergreifen, lohnt der Blick zurück auf bindungsfeindliche Erziehungsmethoden und ihre lange Tradition in Deutschland. Die Folge: Wenn ein Kind sich nicht sicher und geborgen fühlt, wenn es nicht anerkannt wird wie es ist und auf seine wichtigsten Bedürfnisse wenig Resonanz erfährt, entstehen Ängste. Ängste, die später der oder die Erwachsene aufgrund des in seiner und ihrer Kindheit erlittenen Bedeutungsverlusts auf alles richtet, was ihm fremd und nicht geheuer ist. Vor unheimlichen Mächten, von dem er oder sie glaubt, beherrscht zu werden. Der Ruf nach einem „starken Mann“ wird laut und die freiheitliche Demokratie gilt als Bedrohung. 

Genau dies verfolgte das von der Erziehungsikone im Nationalsozialismus Johanna Haarer propagierte Erziehungsideal des völlig bindungslosen Kindes. Sie predigte den Müttern, ihren Kleinkindern jegliche fürsorgliche Bindung zu verweigern. Einerseits ging es ihr darum, Empathie und menschliches Mitgefühl auszulöschen. Gleichzeitig sollte Wut und Hass auf einen „äußeren Feind“ erzeugt werden. Das Bild eines feindlichen „Draußen“ entstand, das mit allen Mitteln bekämpft und liquidiert werden muss. Heute finden wir es wieder in den rechtsextremen Vorstellungen, dass eine „globale Elite“ uns unsere Heimat und Identität rauben will und „unser Volk“ bedroht, ebenso wie in fremdenfeindlichem und antisemitischem Hass. Dagegen aber steht immer noch eine von weiten Teilen der Eltern befolgte Hinwendung zu einer humanen und würdevollen Erziehung, die und deren positive Auswirkungen in dem Workshop ebenfalls näher beschrieben werden soll.    

Gemeinsam wollen wir also erarbeiten, wie Erziehung und insbesondere gelingende frühkindliche Bindungsprozesse wie ein Schutzschirm gegen Intoleranz und Hass wirken können. Wie in der Kindheit erworbene sichere Bindungsmuster für Weltoffenheit und eine mutige und angstfreie Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit sorgen können. Erklärt werden soll aber auch eine Erziehungshaltung, die schon bei Kindern die Vorstellung von einem gefährlichen und uns ständig bedrohenden Außen erzeugt und anfällig macht für den Ruf nach einem starken Führer, für Demokratieverachtung und für Schuldzuweisungen an „geheime Mächte“, die unsere Gesellschaft angeblich bedrohen.
 

Zeit: 11.12.2023, 9:00-12:00 Uhr 
Ort: Robert-Wetzlar-Berufskolleg Bonn 

Anmeldung erforderlich unter philipp.hecht@koelnische-gesellschaft.de 

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