Tamar Dreifuss
Die Holocaustüberlebende Tamar Dreifuss nimmt als eine herausragende Protagonistin aus dem Umfeld der Jawne den Giesbert-Lewin-Preis entgegen. Sie hat es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, jungen Menschen die Erinnerung an das Geschehene zu vermitteln. Dafür arbeitet sie seit 2002 mit Schulen und Jugendeinrichtungen zusammen, um als Zeitzeugin und Überlebende der Shoah ihre Geschichte zu erzählen und diese anhand verschiedener Workshops für Heranwachsende zu thematisieren. Durch ihre Arbeit mit Kindern und insbesondere durch die Fragen ihrer eigenen Enkel entwickelte sie den Wunsch, die Geschichte ihrer Rettung in einem Kinderbuch zu erzählen. Das Kinderbuch »Die wundersame Rettung der kleinen Tamar 1944« wurde 2010 veröffentlicht. Dieses war Ausgangspunkt für zahlreiche pädagogische Projekte, die seitdem in Kooperation mit dem Lern- und Gedenkort Jawne stattfinden.
Lern- und Gedenkort Jawne

Die Jawne wurde 1919 als »Privates jüdisches Reform Realgymnasium mit Realschule für Knaben und Mädchen« in Köln gegründet und war das einzige jüdische Gymnasium im Rheinland. Heute erinnert der Arbeitskreis Lern- und Gedenkort Jawne an das historische Gymnasium. Das Projekt hält die Geschichte und das Andenken der Schule am historischen Ort lebendig. Der Platz ist nach dem letzten Direktor der Schule, Erich Klibansky benannt. Dort befindet sich auch die Kindergedenkstätte Löwenbrunnen, die an die Deportation von über 1.100 jüdischen Kindern und Jugendlichen aus Köln während des Nationalsozialismus erinnert.
Der ehrenamtlich tätige Arbeitskreis Lern- und Gedenkort Jawne zeigt hier Ausstellungen, führt pädagogische Projekte sowie Kultur- und Gedenkveranstaltungen durch.